8. August 2025
Pflege darf nicht zur Notlösung werden

Es ist ein Satz, der im Alltag vieler Familien bittere Realität geworden ist:
„Wir kümmern uns, wenn sonst niemand Zeit hat.“
Alltagsbegleiter:innen wie ich springen dort ein, wo das Pflegesystem an seine Grenzen stößt. Wir helfen, wenn pflegende Angehörige erschöpft sind, wenn Termine zu eng getaktet sind oder wenn Menschen schlicht nicht wissen, an wen sie sich wenden können.
Wir bieten Herz, Struktur und Verantwortung – keine Notlösung, sondern eine wichtige Ergänzung im Versorgungssystem. Doch genau hier liegt das Problem:
Immer noch wird Alltagsbegleitung viel zu oft als „Lückenfüller“ gesehen, anstatt als fester Bestandteil einer guten Pflege- und Betreuungsstruktur.
Warum das ein politisches Thema ist
Die Versorgungslücke zwischen professioneller Pflege und dem, was Angehörige leisten können, wird größer. Demografischer Wandel, Personalmangel und steigende Belastung der Familien führen dazu, dass immer mehr Menschen auf Hilfe angewiesen sind – und diese oft nicht bekommen.
Dabei ist es Aufgabe der Kommunen und der Politik, Strukturen zu schaffen, die:
- niedrigschwellige Unterstützung wie Alltagsbegleitung fördern,
- die Finanzierung über Entlastungsbeträge sichern,
- Betroffene aktiv über ihre Möglichkeiten informieren,
- und die Rahmenbedingungen für Helfende verbessern.
Was Alltagsbegleitung leistet
Wir schaffen Freiräume, schenken Lebensfreude und entlasten – oft bevor eine Krise entsteht.
Ob Spaziergang im Park, gemeinsames Kochen oder Hilfe bei Behördengängen – es sind die kleinen Dinge, die im Alltag eine große Wirkung haben.
Doch diese Arbeit braucht Anerkennung, faire Rahmenbedingungen und Unterstützung.
Denn eines sollte klar sein:
💛
Pflege und Betreuung sind kein Luxus. Sie sind Teil einer solidarischen Gesellschaft.

